Dieses Projekt befindet sich derzeit im Aufbau. Vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre Geduld.
Projekt
Warum dieses Projekt wichtig ist:
Die Stimmen der Kurkinder der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) bleiben bislang im Schatten der deutschen Geschichte und verdienen es, wahrgenommen zu werden. Dieses Projekt schafft eine künstlerisch-dokumentarische Plattform, um ihre Erlebnisse sichtbar zu machen, sie zu sammeln, zu bewahren und hörbar werden zu lassen.
Die Zeitzeugenberichte sollen dazu beitragen, Kinder in der Gegenwart und Zukunft wirksam zu schützen.
Im Fokus stehen die oft verschwiegenen Inlands-Kuren der DDR, die vielfach von belastenden und traumatischen Erlebnissen geprägt waren, an die sich vereinzelt auch positiv erinnert wird. Auslandskuren hingegen wurden häufig als wohlwollender erlebt.
Aus der Geschichte lernen.
Durch die Dokumentation dieser Geschichten können wertvolle Lehren für den Schutz von Kindern heute gezogen werden, um sicherzustellen, dass solche Erlebnisse nicht in Vergessenheit geraten.
Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt, um das Bewusstsein für die Vergangenheit zu schärfen und die Rechte von Kindern zu stärken.
Zeitzeugnis senden
Wenn Sie ein Zeitzeugnis oder Material aus Ihrer Zeit im Kinderkurheim beitragen möchten, senden Sie dies bitte zusammen mit der unterschriebenen Einverständniserklärung an folgende E-Mail-Adresse: kontakt@ddrkurkinderstimmen.de.
Wichtige Informationen:
Alle Beiträge werden anonym veröffentlicht, und Namen sowie Orte in den Materialien werden geschwärzt.
Nähere Informationen finden Sie auf den entsprechenden Seiten:
Bei Fragen können Sie jederzeit an die genannte E-Mail-Adresse schreiben oder das Kontaktformular nutzen.
Das Recht auf Gewaltfreiheit und Schutz
Die unbeschwerte Kindheit und der Glaube an Gewaltfreiheit sind für viele Kinder während ihrer Zeit in den Kinderkuren verloren gegangen. Auch wenn die Erinnerungen bruchstückhaft vorhanden oder tief im Inneren abgespalten sind, weint die Seele vieler noch heute. Die emotionalen und psychologischen Belastungen, die aus diesen Erfahrungen resultieren, begleiten viele ehemalige DDR-Kurkinder bis ins Erwachsenenalter.
Neben positiven Erfahrungen, die berichtet werden, erfordert das Ungewisse, die Fragen nach der eigenen Identität und den erlebten Traumata, dringend Antworten. Eine umfassende Forschung und Aufarbeitung der Dimensionen des Kinderkuren in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) sind notwendig, um den betroffenen Kindern Gehör zu verschaffen und ihre Erlebnisse zu würdigen und aus der Geschichte zu lernen.
Die Aufarbeitung dieser Erfahrungen kann nicht nur den ehemaligen DDR-Kurkindern helfen, sondern auch der Gesellschaft als Ganzes, indem sie ein Bewusstsein für die Folgen von Gewalt und Missbrauch schafft. Durch das Teilen der Geschichte kann eine Kultur des Verständnisses und der Gewaltfreiheit gefördert werden, die zukünftigen Generationen zugutekommt.
Kinderkuren in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)
In der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) (1949-1989) wurden Millionen Kinder allein, ohne ihre Eltern und ohne Kontakt zu ihnen, zu teils sechswöchigen Kinderkuren geschickt, um ihre Gesundheit zu stärken. Diese Kuren endeten nicht mit der Wende 1989, sondern fanden in einigen Fällen bis 1994 statt. Viele der DDR-Kurkinder hatten zuvor staatliche Einrichtungen wie Wochenkrippen besucht oder waren später in Internaten untergebracht. Einige erlebten Adoptionen, während andere in ihrem Umfeld mit Heimkindern in Kontakt kamen.
Die Erziehung in der DDR war politisch geprägt und fand in vielen Institutionen statt. Eltern hatten selten die Möglichkeit, den Kuraufenthalt zu unterbinden. Die Erfahrungen dieser Kuren prägten die Kindheit vieler und hinterließen oft belastende Eindrücke sowie traumatische Erfahrungen, während manche auch positive Erlebnisse machten. Die Geschichten und Erlebnisse der ehemaligen Kurkinder sind ein bedeutender Teil der Geschichte der DDR und verdienen es, gewürdigt und erzählt zu werden.
Historische Anmerkung: Abzug der sowjetischen Westgruppe der Truppen (WGT) aus dem deutschen Hoheitsgebiet 1994
Themen der Kinderkuren in der DDR
Triggerwarnung: Der folgende Abschnitt enthält Themen, die institutionelle Gewalt zur Zeit des Kalten Krieges thematisieren. Bitte atme einmal tief durch, nimm deinen Körper im Hier und Jetzt wahr und mache eine Pause, wenn es dir nicht gut geht.
Nachfolgend sind die Themen der Kinderkuren aufgelistet:
- Kollektive Bestrafung: Die Auswirkungen und Erfahrungen von Kindern, die in Kurheimen unter kollektiver Bestrafung litten, und die langfristigen Folgen auf ihr Wohlbefinden.
- Heimweh: Die emotionalen Herausforderungen und das Heimweh, das viele Kinder während ihrer Zeit in Kurheimen erlebten, sowie die Bewältigungsmechanismen, die sie entwickelten.
- Briefzensur: Zensierte und kontrollierte Briefe.
- Essenzwang: Zwang zur Nahrungsaufnahme und die damit verbundenen psychischen und physischen Auswirkungen.
- Mobbing: Die Erfahrungen von Kindern, die Mobbing in Kurheimen erlitten haben, und die Auswirkungen auf ihr Selbstwertgefühl und ihre soziale Integration.
- Vernachlässigung: Die Erfahrungen von Vernachlässigung, die Kinder in Kurheimen erlitten haben, und die Auswirkungen auf ihre psychische und physische Gesundheit.
- Peer-Gewalt: Die Dynamiken von Peer-Gewalt in Kurheimen, einschließlich der Ursachen und Auswirkungen.
- Se*ualisierte Gewalt: Die Berichte über sexualisierte Gewalt, die in verschiedenen Kurheimen vorkamen, und die Notwendigkeit, diese Themen offen zu thematisieren und zu adressieren.
- Medikamente: Die Erforschung und Auswirkungen von der Vergabe von Medikamenten in Kinderkurheimen, einschließlich der Gründe für ihre Verschreibung, der potenziellen Risiken und Nebenwirkungen sowie der ethischen Überlegungen im Umgang mit Kindern.
- Erinnerungslosigkeit: Die Thematik der Erinnerungslosigkeit und deren Einfluss auf die Verarbeitung der Erfahrungen in den Kinderkurheimen, einschließlich der Gründe, die über psychologische Ursachen hinausgehen, wie beispielsweise Sedierungen.
- Fehlende Dokumentation: Die Vernichtung von Akten und das Fehlen wichtiger Aufzeichnungen erschweren die Aufarbeitung der DDR-Kinderkuren erheblich. Dazu gehören das Fehlen von Vermerken im Sozialversicherungsausweis, Entlassungsberichten sowie Informationen darüber, wer die Kurheime betrieben hat und wohin die Kinder verschickt wurden. Auch viele Eltern wissen oft nicht mehr, wohin ihre Kinder zur Kur geschickt wurden. Diese Lücken in der Dokumentation behindern das Verständnis der Erfahrungen und der Auswirkungen auf die betroffenen Kinder.
- Positive Erfahrungen: Die Merkmale und Bedingungen, die zu positiven Erfahrungen in Kinderkurheimen beitragen. Dazu gehören eine unterstützende Umgebung, qualifiziertes Personal, individuelle Betreuung und die Förderung von sozialen Interaktionen. Gute Aufenthalte können das Wohlbefinden der Kinder stärken und ihnen helfen, positive Erinnerungen an ihre Zeit in der Einrichtung zu entwickeln.
- Eltern: Der (Nicht-)Kontakt zu den Eltern und die damit verbundene Thematik der Schuld.
- Mehrere Kuraufenthalte: Viele Kinder wurden trotz vorheriger Traumata mehrfach zur Kur geschickt.
- Aufwachsen in mehreren Institutionen: Die Erfahrungen von Kindern in institutionellen Erziehungseinrichtungen über die Kur hinaus, einschließlich Wochenkrippen und Internaten.
- Machtmissbrauch: Die Dynamiken des Machtmissbrauchs in Kurheimen, wie er sich manifestiert und welche Auswirkungen er auf die betroffenen Kinder hat.
- Politische Erziehung im Kalten Krieg: Die Rolle der politischen Erziehung während des Kalten Krieges, insbesondere in der DDR, und wie diese Erziehung die Identität und das Weltbild der Kinder prägte.
- Schwarze Pädagogik: Die Rolle der sogenannten „schwarzen Pädagogik“ in der Erziehung von Kindern in Kurheimen, einschließlich der Methoden und deren langfristigen psychologischen Folgen.
- Spät- und Langszeitfolgen: Langfristige Auswirkungen der Erfahrungen in den Kurheimen.
- Fehlende Schutzkonzepte: Die Auswirkungen fehlender Schutzkonzepte in den Einrichtungen, um das Wohl der Kinder zu gewährleisten.
Die auf dieser Webseite veröffentlichten Berichte beruhen auf persönlichen Erinnerungen der betroffenen Kurkinder in der DDR. Zum Schutz der Privatsphäre wurden Namen, Orte und andere personenbezogene Daten anonymisiert. Für die Inhalte von Beiträgen Dritter sowie für externe Links wird keine Haftung übernommen.
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Dieses Projekt mit künstlerisch-dokumentarischem Fokus wird ehrenamtlich und unabhängig betrieben und ergänzt bestehende Initiativen.